Henriette in Boston (3) Waschen will gelernt sein

Wenige Tage nach unserer Ankunft mache ich meine ersten Erfahrungen mit einer amerikanischen Waschmaschine. Die Maschine ist an die Kalt- und Warmwasserleitung direkt angeschlossen, es gibt keine wirkliche Temperatureinstellung nur kalt/kalt, warm/kalt, warm/warm und heiß/kalt.

Bedienungsanleitung – brauch’ ich doch nicht

Unwillig irgendwelche Bedienungsanleitungen zu lesen, versuche ich mein Glück. Die einzige Anweisung, die ich beachte, ist: zuerst das Waschmittel einfüllen, dann die Wäsche. Nun, es gibt kein extra Fach für das Waschmittel, wie ich es von den gängigen Modellen in Deutschland gewohnt bin. Man gibt das Waschmittel in die Wäschetrommel (ein Top-Lader), dann die Wäsche darauf, Deckel zu und los geht es. Die Maschine ist angenehm schnell. Statt einer gewohnten Stunde benötigt die US-Version mit einer eigentümlichen Rührschnecke in der Mitte nur 20 Minuten für den Waschgang. Aber was mich danach erwartet, ist nicht das, was ich von sauberer Wäsche gewohnt bin.

Meine schönen gelben Handtücher sind mit moderner Batik verziert. Helle Flecken leuchten aus dem Gelb, das die Originalfarbe des Handtuchs war. Okay, das ist nicht schlimm bei Handtüchern, außerdem hatte ich solche Muster auf Wäsche schon bei meinen früheren Besuchen in den USA gesehen und war ganz glücklich nun die Ursache ergründet zu haben, aber was, wenn ich teure Hemden oder Jeanshosen wasche?

Geduld haben: Das ist die Lösung!

Olivers Nanny, eine Ungarin, die schon eineinhalb Jahre in den USA lebt, weiß die Lösung meines Problems: erst das Waschmittel, dann das Wasser in die Maschine einlaufen lassen und erst dann die Wäsche zugeben. Geduld ist angesagt, dann wird aber auch alles sauber und garantiert ohne Batikmuster.

Ach ja, und wenn es doch nicht sauber wird, dann muss man einfach das machen, was hier alle tun: Chlorbleiche zugeben! Das hilft immer. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass unsere Handtücher inzwischen alle zwar rein aber auch weiß sind.