2. Wir kaufen uns eine Stereoanlage
Ich muss vorausschicken: Wir haben geplant, erst mal nur für zwei Jahre in die USA zu gehen. Ohne viel Ballast sind wir hier angekommen und ich habe eine leere, aufgeräumte Wohnung genossen. Aber, nach zwei Wochen ging bereits die Diskussion los, ob wir denn ein TV-Gerät und eine Stereoanlage bräuchten. Gut, mit Hightech Geräten, wie einem nagelneuen Laptop ausgerüstet, das wunderbar CD und DVDs abspielen kann, war ich komplett gegen den Kauf unnützer neuer Geräte. Wollte ich doch auch meinen Fernsehkonsum reduzieren und lieber mehr lesen (siehe dazu auch: american culture: cable TV).
Ums kurz zu machen: Ich habe mich breitschlagen lassen und mit meinem Ehemann eines der führenden Kaufhäuser aufgesucht, um einen Blick auf Stereoanlagen und TV-Geräte zu werfen. Nachdem wir uns selbst ein Bild von allen ausgestellten Anlagen gemacht hatten, konnte Uli mich davon überzeugen, eine um 75 % reduzierte Stereoanlage zu kaufen. Wir wollten uns eigentlich nur bei dem etwas gelangweilten Verkäufer erkundigen, ob es die Anlage auch mit einer Verpackung geben würde (wir waren mit dem Bus und der T in ein großes Einkaufzentrum am Rande Bostons gefahren), als dieser uns völlig verstört ansieht und uns mitteilt, dass das auserwählte Gerät doch völliger Schrott sei. Die Kunden, die es zuvor gekauft hätten, haben es wohl wieder zurückgebracht, außerdem ginge es nicht mehr. Wir sind sprachlos. Erstmal zweifelt man an seinen Sprachkenntnissen, aber keine Angst, der junge Mann wiederholt das Gesagte noch mal. Wir entscheiden uns dann doch, keine Stereoanlage zu kaufen. Jedenfalls nicht heute.
Leider konnte ich meinen Mann nicht davon abbringen ein Fernsehgerät zu kaufen, nicht reduziert, Originalverpackt (siehe auch: american cuture cable TV). Eine Woche später hätten wir das auch umsonst haben können, Freunde hatten offensichtlich zu viele Geräte.
3. Yard-Sales
Eine wunderschöne Sache. Ein Straßenzug oder Viertel beschließt einen Termin zum gemeinsamen „Yard Sale“. Alle Nachbarn und Freunde räumen ihre Keller und das Dachgeschoss und schleppen, was immer sie nicht mehr haben wollen in den Hof, oder auf den Bürgersteig. Hier lassen sich die wirklichen Schnäppchen machen. Tauschen, handeln und mit den Nachbarn plauschen macht einfach nur Spaß. Ganz nebenbei gibt es noch so niedliche Unterhaltungen zwischen Käufer und Verkäufer wie: “Hey, that is actually the stuff I sold you last year!“
Wer einen guten Blick für schöne alte Sachen hat, kann hier von der Singer-Nähmaschine zum Schrankkoffer alles erstehen ohne mehr als 50$ insgesamt ausgeben zu müssen.
Sollten Sie mit ihrem Kind unterwegs sein und dies liebäugelt mit Legosteinen, dargeboten in einem Gefrierbeutel, dann bekommen sie diese meist sowieso geschenkt.
Quintessenz: „There is no need to go to the big stores“.


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